Die jnp ist ein professionelles Jugendorchester für Musikstudierende – in der Regel sind ihre Musiker:innen 18-26 Jahre alt. Das Alter stellt kein Ausschlusskriterium dar, ergibt sich jedoch aus den sonstigen Auswahlkriterien und den Rahmenbedingungen der Projekte. Bemerkenswert an der jnp ist, dass die Verantwortungsträger:innen genau so jung und teilweise als Musiker:innen auf der Bühne zu finden sind. Der Laden läuft trotzdem (s. Erfolgsgeheimnis). Eine FAQ beantwortet und eine Menge neuer Fragen offen gelassen… Zu der Auswahl der Musiker:innen und dem Schlüssel zum Erfolg kommen wir sehr bald – versprochen!
Allgemein
#2 // Wie groß ist die junge norddeutsche philharmonie?
Das jnp-Netzwerk ist inzwischen krass groß: Zwei bis drei Mal im Jahr treten etwa 100 ausgewählte Musiker*innen an einem Ort in Norddeutschland zusammen, dazu kommen kleiner besetzte Kammermusikprojekte und Kooperationsprojekte mit Profiorchestern. Die inzwischen mehr als 1.000 Alumni sind ein Kontaktverzeichnis der kleinen und großen Orchester, der Hochschulprofessor*innen und der experimentellen Nachwuchsszene geworden. Viele von ihnen sind im Freundeskreis als Freund*innen, Förder*innen und Stifter*innen engagiert und tragen das jnp-Netzwerk ganz entscheidend ideell und finanziell („ohne Moos nix los“). Auch zahlreiche Dozent*innen und Referent*innen sind zu echten Freunden geworden und richten ihre Urlaubsplanung nach den jnp-Projekten aus. Dann haben wir natürlich die zahlreichen Veranstalter, Förder- und Netzwerkpartner, und viele entscheidende Handgriffe liegen für uns nur ein Telefonat entfernt: Dirigent*innen, Komponist*innen, Arrangeure, Leihinstrumente, Logistik, aber auch Steuer-, IT-, und PR-Berater*innen, Videograph*innen, Übersetzer*innen, Grafikdesigner*innen, etc. – meistens von der jüngeren, aufstrebenden Sorte, mit viel Leidenschaft für Zukunftsmusik von heute. Es ist unmöglich geworden, die Grenzen des jnp-Netzwerks zu fassen… die „junge norddeutsche“ ist zu einer unabhängigen Plattform für Erfahrungen und Experimente in eigener Sache sowie für zeitgemäße Konzertformate und -inhalte geworden.
#1 // Wie weit geht Norddeutschland für euch?
Wir sind die letzten, die eine Mauer um Norddeutschland bauen würden. Aber wenn doch: Wo? Dort, wo der NDR nicht mehr zu empfangen ist? Dort, wo man mit Platt oder Hochdeutsch auffällt? Gäbe es eine Obergrenze für süddeutsche Exilanten und Kontingente für hervorragende Nachwuchsmusiker*innen mit einer guten Integrationsprognose? Was wäre mit unserem Berliner Büro? Außerdem, was ist norddeutscher: eine gebürtige Flensburger Studentin in München oder ein in Hamburg lebender Student vom Bodensee?
Die Geschichte ist ganz einfach: Die jnp-Gründer kommen aus MV: Clemens aus Güstrow, Matthes aus Waren/Müritz und Karl Heinrich aus Pinnow. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es eine Musikhochschule, die hochschule für musik und theater rostock und ein Hochschulorchester. Deswegen wurde das Gründungsprojekt in Hamburg, Hannover, Lübeck, Bremen und Berlin beworben. Mit den ständigen Umzügen im Studierendenalter verbreitete sich die „norddeutsche“ wie ein Lauffeuer durch Süddeutschland, Europa und die ganze Welt. Auch die Organisation der jnp-Projekte dezentralisierte sich nach der Gründung umgehend und wurde u.a. von Aachen, London, Kopenhagen, München, Weimar und Wuppertal betrieben, aber eben auch immer in Rostock, Hamburg, Hannover, Bremen, Lübeck, Lüneburg, Oldenburg, etc. Auch die späteren Vorstandsgenerationen kommen wie von Geisterhand alle aus Norddeutschland oder wurden eingebürgert. Das Berliner Büro als Hauptstadt-Dependance hat sich einfach irgendwie ergeben und ist für uns ein Tool unter vielen wie Skype oder Slack. Die Musik spielt aber woanders: Wir haben zahlreichen süddeutschen Freunden bereits die Ostsee gezeigt und zahlreichen internationalen Gästen den Ganztagsgruß „Moin“ verklickert. Wir freuen uns immer über die zahlreichen Bewerbungen aus Wien („Servus“), Basel („Grüezi mitenand“) und der ganzen Welt, aber die jnp-Projekte finden eben überwiegend in Norddeutschland statt: Nicht erschrecken, wenn wir bei der jnp reden, wie wir schreiben und es so meinen, wie wir es sagen. „Jo.“ ist hier ein vollständiger Satz!