„Probably the most impressive ‚digital version‘ of a live event of this new contact-less era. We hope to see more things like that soon!“ – iheartberlin.de
Am 9. April 2020 hätten sich um 19:30 Uhr die Türen des Vollgutlagers Berlin geöffnet, zu der multimedialen Klangperformance #beethoven_rotation rund um Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie. Es wäre das zweite Konzert der TRIKESTRA – Reihe gewesen, ein Projekt des traditionsreichen Deutschen Symphonieorchesters Berlin, des improvisierenden STEGREIF.orchesters und des Ausbildungsorchesters junge norddeutsche philharmonie in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes. In den letzten Zügen der Vorbereitung von Dramaturgie, Bühnenbild und Komposition, wurde auch das interdisziplinäre TRIKESTRA-Team von den Konsequenzen der Corona-Pandemie überrascht.
Nur ungern wollten sie auf die musikalische Begegnung der drei Klangkörper verzichten und inszenierten diese folglich im virtuellen Raum. Binnen weniger Tage studierten 70 Musiker:innen der drei Ensembles einen Satz der Beethoven-Sinfonie ein, deren heimisch produzierte Aufnahmen nun Teil des virtuellen Orchesters sind. Ein „lustiges Zusammensein der Landleute“, so der Titel des Sinfoniesatzes, aus Musiker:innen unterschiedlicher Generationen und verschiedenster Hintergründe. Lucas Gutierrez, Wanja Hüffel und Marcel Alber kreierten mit #beethoven_rotation digital eine 360-Grad-Aufnahme, das die Früchte dieser musikalischen Kooperation auch trotz des ausgefallenen Konzertes der Öffentlichkeit zugänglich macht, die sich aufgrund der Umstände ohnehin gerade mehr in digitalen als analogen Konzerträumen tummelt. Durch das 360-Grad-Video ist es dem Zuschauer zudem möglich, zwischen den einzelnen Musiker:innen umherzuwandern und die einzelnen Instrumentengruppen genau zu beobachten.
Besonders begeistert der Zusammenhalt und die Solidarität aller Beteiligten, sodass die Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes kurzerhand im besten Sinne zweckentfremdet werden konnte. Auch bei den Organisator:innen wurde gemeinsam angepackt, um in möglichst kurzer Zeit ein digitales Projekt mit Durchsetzungspotential zu ermöglichen, besonders im Hinblick auf die aktuell erfreulich große Vielfalt, aber auch kurze Halbwertszeit der digitalen Kulturprojekte. Flexibilität statt „Dienst nach Vorschrift“, über alle Klangkörper und Führungsebenen hinweg. Schlussendlich waren es aber die Musikerinnen und Musiker, die durch ihre spontanen musikalischen Beiträge immenses Engagement für ihr jeweiliges Ensemble, die TRIKESTRA-Kooperation und für #beethoven_rotation bewiesen haben.
Darüber berichtet in:
iHeartBerlin.de
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