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junge norddeutsche philharmonie

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admin

Warum Teresa Lust auf Podcast hat

admin · 4. Mai 2020 ·

„Ein Podcast wäre doch vielleicht auch was…“ hörte ich Thomas als einen von 12 jnp-ler:innen in die Telefonkonferenz anlässlich der abgesagten Arbeitsphase #beethovenextended einwerfen. Der Vorschlag schlug bei mir ein wie… naja, fast wie Corona. Exponentiell breitete er sich in mir aus. Ich bin keine Mathematikerin, ich weiß nicht, wie sehr der Vergleich hinkt und davon, wie geschmacklos es ist, eine solche Idee mit diesem Virus zu vergleichen, will ich gar nicht erst anfangen – aber jedenfalls wurde ich gleich hellhörig und von Stunde zu Stunde beschäftigte mich die Idee mehr.

Für die jnp als Institution und Ort der Identifikation und Begegnung vieler Musiker:innen und Zuhörer:innen war schnell klar, dass die Coronakrise und damit die Absage aller Konzerte kein Grund zum Rückzug sein kann. Live-Konzerte können durch nichts ersetzt werden. Und gerade deshalb wollten wir als jnp in anderen Bereichen aktiv werden und die nun gezwungenermaßen frei gewordene Zeit in andere Projekte investieren, die uns interessierten. Thomas und ich hatten uns einmal vor Monaten gesehen, kurz gesprochen und Kisten mit Projekt Equipment in einen Keller geräumt im Rahmen eines Botschafter:innen-Treffens der jnp. Ein kurzes hin- und herschreiben nach besagter Telefonkonferenz und es war abgemacht: Thomas und ich ziehen das durch. Wir starten einen Podcast.

Das Podcast-Duo Teresa Raff und Thomas Pfaffinger
(c) Louise Engel

Wie so vielen Künstler:innen wurde auch uns durch die Maßnahmen im Bezug auf die Coronakrise plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Der Boden, der uns finanzielle Sicherheit ermöglicht und auf dem ein Teil unserer Identität fußt. Da wir noch studieren, plagen uns glücklicherweise bis jetzt weniger realitätsbezogene Existenzängste (danke Mama und Papa!!), natürlich rumort es aber auch in mir, wenn ich an freiberufliche Kolleg:innen denke. Was uns allerdings schon jetzt betrifft, ist die Frage der Identität des Künstlers/ Musikers ohne Bühne. Das Live-Konzert ist Zentrum unserer Tätigkeit. Auf dieses Ereignis ist all die Arbeit ausgelegt, die vorher erfolgt. Tägliches, stundenlanges Üben unseres Instruments als Grundbaustein, die Proben und der Austausch mit Kolleg:innen, das Reisen, das Kennenlernen verschiedener Städte, Konzerthallen oder Menschen: Am Ende steht immer ein Konzert. Nun fehlt dieses Ziel. Da kann es schon passieren, dass man sich seines Lebenssinns entzogen fühlt und sich die Frage stellt: Wofür lebe ich, wenn nicht für die Möglichkeit des Rauschs, die Atmosphäre im Konzertsaal, das Nicht-Sichtbare, den Applaus, die Liebe und Bestätigung, den nonverbalen Austausch mit anderen Musiker:innen oder dem Publikum, das gemeinsame Bier nach dem Konzert? Was bin ich ohne meinen Beruf?

„Es drängt sich die Frage auf, ob ich für das Konzept Konzert übe oder für den Selbstzweck der Musik.“

Man kann natürlich feststellen, dass ein paar Elemente unserer Tätigkeit immer noch möglich sind. Üben geht – vorausgesetzt, es geht zuhause. Doch wofür? Es drängt sich die Frage auf, ob ich für das Konzept Konzert übe oder für den Selbstzweck der Musik.
Edler wäre es, das Konzert nicht zu brauchen, den Applaus nicht zu brauchen, einfach nur erfüllt zu sein von der Musik an sich. Einfach an ihr zu arbeiten, um die Noten auf dem Papier zu interpretieren und zum klingen zu bringen. Ich kann von mir sagen, dass ich diesen Aspekt in jedem Fall schätze und es als persönliche Herausforderung sehe, mir diesen Selbstzweck wieder einmal bewusst zu machen. Doch es reicht nicht. Jeder Mensch sehnt sich nach Liebe. Künstler:innen geben, nehmen und erleben diese Liebe oft auf der Bühne. Nun besteht eine Identität im gesunden Falle ja nicht allein daraus, Künstlerin zu sein. Doch wie geht man jetzt damit um, wenn man merkt: Ups, ich mache ja andere Dinge gerade viel lieber als zu üben? Die Frage stellt sich normalerweise nicht so oft, denn das nächste Konzert, ein bisschen Druck im Nacken, das gibt’s ja immer. Gerade stellt sich diese Frage jeden Tag: Ich kann jetzt üben… Ich könnte aber auch… Sollte mir meine übliche Tätigkeit denn nicht ein bisschen mehr fehlen? Warum bin ich viel lieber draußen, fange lieber an zu töpfern, lese lieber ein Buch über ein ganz anderes Thema, schreibe Texte, beginne einen Podcast? Was bin ich ohne meinen Beruf? Sehr viel. Das kann schön und gleichzeitig beängstigend sein.

https://open.spotify.com/show/5P5iZ0PTsncgcKov9WN2fG?si=0T6l-I9gS9qNdvl-IqHlZQ
hinter der bühne – der Podcast mit Teresa Raff und Thomas Pfaffinger

Solche Gedanken beschäftigen uns zu dieser Zeit ebenfalls. Und natürlich gab es am
Musiker:innenalltag auch schon vor Corona einiges festzustellen. Ob das nun amüsanter, zermürbender oder einfach angenehmer Natur ist – um diesen Kosmos kreist unser Podcast. Manchmal laden Thomas und ich auch einen Gast ein, um Einblicke in das Leben anderer zu gewinnen und zu ermöglichen. Die Idee des Podcasts hat mich, glaube ich, letztendlich wegen der Unmittelbarkeit dieses Formats und der dadurch entstehenden Nähe begeistert. Ganz abgesehen von meinem persönlichen Bedürfnis, sich auszutauschen, Neues zu erfahren und mit anderen zu teilen, hat der Klassikbetrieb gerade im Bezug auf Nahbarkeit meiner Meinung nach noch einiges vor sich. Ich würde durch diesen Podcast gern mehr Nähe herstellen, da klassische Musik mir selbst eben so nah geht. So versuchen Thomas und ich den Spagat aus Entertainment und Ernsthaftigkeit. Wer sagt eigentlich, dass sich das widersprechen muss?

Beitrag von Teresa Emilia Raff

TRIKESTRA #beethoven_rotation digital

admin · 15. April 2020 ·

„Probably the most impressive ‚digital version‘ of a live event of this new contact-less era. We hope to see more things like that soon!“ – iheartberlin.de

Am 9. April 2020 hätten sich um 19:30 Uhr die Türen des Vollgutlagers Berlin geöffnet, zu der multimedialen Klangperformance #beethoven_rotation rund um Ludwig van Beethovens 6. Sinfonie. Es wäre das zweite Konzert der TRIKESTRA – Reihe gewesen, ein Projekt des traditionsreichen Deutschen Symphonieorchesters Berlin, des improvisierenden STEGREIF.orchesters und des Ausbildungsorchesters junge norddeutsche philharmonie in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes. In den letzten Zügen der Vorbereitung von Dramaturgie, Bühnenbild und Komposition, wurde auch das interdisziplinäre TRIKESTRA-Team von den Konsequenzen der Corona-Pandemie überrascht.

Nur ungern wollten sie auf die musikalische Begegnung der drei Klangkörper verzichten und inszenierten diese folglich im virtuellen Raum. Binnen weniger Tage studierten 70 Musiker:innen der drei Ensembles einen Satz der Beethoven-Sinfonie ein, deren heimisch produzierte Aufnahmen nun Teil des virtuellen Orchesters sind. Ein „lustiges Zusammensein der Landleute“, so der Titel des Sinfoniesatzes, aus Musiker:innen unterschiedlicher Generationen und verschiedenster Hintergründe. Lucas Gutierrez, Wanja Hüffel und Marcel Alber kreierten mit #beethoven_rotation digital eine 360-Grad-Aufnahme, das die Früchte dieser musikalischen Kooperation auch trotz des ausgefallenen Konzertes der Öffentlichkeit zugänglich macht, die sich aufgrund der Umstände ohnehin gerade mehr in digitalen als analogen Konzerträumen tummelt. Durch das 360-Grad-Video ist es dem Zuschauer zudem möglich, zwischen den einzelnen Musiker:innen umherzuwandern und die einzelnen Instrumentengruppen genau zu beobachten.

Besonders begeistert der Zusammenhalt und die Solidarität aller Beteiligten, sodass die Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes kurzerhand im besten Sinne zweckentfremdet werden konnte. Auch bei den Organisator:innen wurde gemeinsam angepackt, um in möglichst kurzer Zeit ein digitales Projekt mit Durchsetzungspotential zu ermöglichen, besonders im Hinblick auf die aktuell erfreulich große Vielfalt, aber auch kurze Halbwertszeit der digitalen Kulturprojekte. Flexibilität statt „Dienst nach Vorschrift“, über alle Klangkörper und Führungsebenen hinweg. Schlussendlich waren es aber die Musikerinnen und Musiker, die durch ihre spontanen musikalischen Beiträge immenses Engagement für ihr jeweiliges Ensemble, die TRIKESTRA-Kooperation und für #beethoven_rotation bewiesen haben.

Darüber berichtet in:
iHeartBerlin.de
Tagesspiegel
Klassik heute
Design Made in Germany

#6 // Wie findet das Auswahlverfahren statt?

admin · 4. März 2020 ·

Die Projekte werden vom jnp-Team initiiert, angebahnt, ausgewählt und zum Bewerbungsauftakt ausgeschrieben. Alle Musiker*innen, die sich für ein oder mehrere Projekte interessieren, bewerben sich auf die neu ausgeschriebenen Projekte, egal ob sie schon bei vergangenen jnp-Projekten teilgenommen haben oder nicht. Jedes normale Unternehmen interessiert sich für die Motivation seiner Bewerber*innen, und so auch wir. Wir möchten wissen, wie ihr von der jnp erfahren habt, was euch besonders an der Projektteilnahme reizt und welche Erwartungen ihr habt. Vielleicht habt ihr mal eine Konzertreihe oder ein Zeltlager organisiert, engagiert euch politisch, schreibt Rezensionen, jobbt im Straßenbau oder spielt hochklassig Dart? Wir wollen das wissen, weil diese Erfahrungen unsere Projekte reicher machen. Euren musikalischen Lebenslauf prüft das Besetzungsteam natürlich und der ist auch wichtig. Aber teilt uns bitte z.B. mit, warum Erasmus auf Malle die beste Entscheidung eurer Laufbahn war, ob ihr bei eurem Praktikum im Profiorchester Fragen entwickelt habt oder warum ihr euch nach der sensationellen Zeit im Bundesjugendorchester gegen ein Musikstudium entschieden habt. Kleiner Tipp: Auch Rechtschreibung und Syntax lassen Rückschlüsse auf euch zu! Dank unseres verzweigten Netzwerks kennen wir ca. 98% aller Bewerber*innen über maximal eine Ecke und verzichten auf Probespiele. Wenn wir wissen möchten, ob ihr Mozart, Strauss oder Dittersdorf könnt, finden wir das leicht heraus…

#5 // Was ist euer Erfolgsrezept?

admin · 4. März 2020 ·

Hätte, sollte, könnte, würde, machen. Idee first, Finanzierung second. Nur Sachen mit Bock drauf und Freunden, aber kein Scheiß. Deadlines, Zuständigkeiten, Verbindlichkeit, Fleiß, Loyalität, Vertrauen und der ganze Kack. Wir sind eines der geilsten Nachwuchsprojekte nördlich des Äquators, aber wirtschaftlich ist das immer noch nicht. Das muss man einfach ausblenden und daran glauben, dass sich der Idealismus auszahlt.

#4 // Seit wann gibt es die junge norddeutsche philharmonie?

admin · 4. März 2020 ·

Im Jahr 2010 wurde der junge norddeutsche philharmonie e.V. von drei ehemaligen Mitgliedern des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern (LJO MV) gegründet. Die drei 19-jährigen Gründer Clemens Seemann, Matthes Günther und Karl Heinrich Wendorf wollten die Planung, Durchführung und vor allem die Programmauswahl der Projekte selbst in die Hand nehmen. So gab es beim Gründungsprojekt Mahler 5 und kein Mineralwasser… Seitdem sind in fast jedem Jahr neue Meilensteine erreicht, wichtige Partner*innen gewonnen und große Debüts gefeiert worden. Eine Auswahl:

  • 2010 Gründungsjahr mit Mahler 8 und Mahler 5
  • 2011 Partnerschaft mit den Festspielen MV
  • 2012 Gründung Freunde und Förderer der jungen norddeutschen philharmonie
  • 2013 Start Projektreihe kammerton, später ensemble reflektor e.V.
  • 2015 Hauptamtliche Geschäftsführung | Highlights: „5 Jahre jnp“ mit Fazil Say in der Laeiszhalle Hamburg, Gastspiel ELBJAZZ Festival
  • 2016 Gezielte Entwicklung flexibler & experimenteller Konzertformate | Highlights: Gastspiel Fuchsbau Festival, Kooperation NDR Bigband
  • 2017 DETECT CLASSIC FESTIVAL Berlin | Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen | Debüt Elbphilharmonie
  • 2018 Schirmherrschaft Bundespräsident a.D. Joachim Gauck | Nominierung BKM-Preis Kulturelle Bildung
  • 2019 DETECT CLASSIC FESTIVAL Neubrandenburg | Debüt Konzerthaus Berlin & Filharmonia Szczecin
  • 2020 Nominierung Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland
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